Per Culturas

Kultur und Natur im Einklang – Verein für Garten- und Landschaftskultur

Apfelbaum

Baumportrait von Erika Humbel

Apfelbaum – Malus communis

Familie der Rosengewächse

Versäumnis

„Viel zu wenig kenne ich die Bäume,
die vor meinem Fenster stehen und rauschen.
Viel zu selten baun sich meine Träume Nester,
um die Winde zu belauschen.
Und des Himmels Silberwolkenspiele gehen vorüber,
ohne mich zu trösten.

Ganz vergessen habe ich so viele Wunder,
die mir einst das Herz erlösten.“

Ina Seidel

Apelbäume dürften bei uns seit der Jungsteinzeit bekannt sein. Damals in der Form des Urapfels, des Holzapfels. Sowohl der wilde Holzapfel als auch die gezüchteten Formen sind über die ganze Erde verbreitet. Der Kulturapfel hat ebenfalls eine alte Vergangenheit. Schon vor dreitausend Jahren wurden Zuchtformen angebaut. Uns brachten die Römer den kultivierten Baum. Der Geschichtsschreiber Tacotius berichtete spöttisch von dem ländlichen oder wilden Obst der Germanen. Weil den Ägyptern und Hebräern der Apfel ganz unbekannt war, muss es eine andere Frucht gewesen sein, deren Genuss Adam und Eva um das Paradies betrog. Vielleicht der Granatapfel.

Uralt ist die mythologische und magische Geschichte, die sich mit dem Apfel verbindet. In allen euro-asiatischen Kulturen war er ein Symbol des Lebens, der Liebe und der Fruchtbarkeit. Wegen seiner Kugelgestalt gilt der Apfel seit alters als Sinnbild der Vollkommenheit und Vollendung. Kein Wunder, dass Äpfel in Märchen oft vorkommen. Das wohl bekannteste ist das von Frau Holle. Das Mädchen trifft auf seinem Weg durch die Unterwelt auf einen Apfelbaum.

„Ach schüttle mich, schüttle mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif.“

In Geschichte der Schweiz ist es der Apfelschuss von Wilhelm Tell.

Der Apfel enthält viele wirksame Stoffe. Deshalb wurde er schon immer auch als Heilmittel verwendet. Je nach Zubereitungsart wirkt er verdauungsfördernd, stopfend, anregend beruhigend, harntreibend, appetitanregend und fiebersenkend.

Einige Sprichwörter über den Apfel

  • Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
  • Jemand muss in den sauren Apfel beissen.
  • Ein schlechter Apfel steckt hundert gesunde an.
  • Auch der schönste Apfel hat manchmal einen Wurm.
  • Verbotene Äpfel sind süss.
  • Ein Apfel am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.

Keine Äpfel sind: Apfelsine, Erdapfel, Pferdeapfel. Augapfel, Adamsapfel, Reichsapfel

Zitat von Martin Luther:

„Wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“

Redensarten

  • Den Ast absägen, auf dem man sitzt
  • Alte Bäume biegt man nicht
  • Bäume ausreissen können
  • Es ist dafür gesorgt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen
  • Hohe Bäume werfen lange Schatten
  • Krumme Bäume tragen auch Früchte
  • Man sieht vor lauter Wald die Bäume nicht
  • An der Frucht erkennt man den Baum
  • Auf einen Hieb fällt kein Baum
  • Aus einem kleinen Samen wächst ein grosser Baum
  • Einen alten Baum verpflanzt man nicht
  • Fälle nicht den Baum, der dir Schatten spendet
  • Stark sein wie ein Baum
  • Vom Baum der Erkenntnis essen
  • Wo man hobelt fallen Späne
  • Mit etwas hinter dem Busch halten
  • Wie man in den Wald ruft, so kommt es zurück
  • Aus dem gleichen Holz geschnitzt
  • Hohe Bäume werfen lange Schatten
  • Etwas auf dem Kerbholz haben