Birke
Baumporträt von Erika Humbel:
Birke – Betula
Betula alba Weissbirke
Betula pendula Hängebirke
Betula pubescens Moorbirke
„Ich sah in bleicher Silberpracht der Birken Stämme prangen,
Nikolaus von Lenau
als wäre dran aus heller Nacht das Mondlicht blieben hangen.“
Ein Merkmal der jungen Birke ist die weisse Spiegelrinde. Der weisse Farbstoff schützt gleichzeitig gegen Tierfrass und macht die Rinde gegenüber Nässe undurchlässig. In späteren Jahren entwickelt sich aus der anfangs glatten Rinde eine Ringelborke, die schwärzlich wird. Die Birke ist der Frühling! Sie ist der winterhärteste Laubbaum. Nach der letzten Eiszeit gehörte die Birke mit der Kiefer zu den Erstbesiedlern.
Die frühere Verwendung des Birkenholzes war sehr vielfältig. Aus Birkenrinde wurden die besonders leichten Kanus der Indianer gebaut. In Russland verarbeitete man die Rinde ähnlich wie Leder; so zum Beispiel für Schuhe und Gamaschen oder zu Schachteln, in denen das Brot auf-bewahrt werden konnte. Auch Häuser deckte man damit ab.
Der aus Birkenrinde gewonnene Birkenteer diente zum Abdichten. Aus dem Birkenteer gewann man das Juchtenöl, bekannt als Juchtenglanz zum Einfetten der Schuhe.
Die papierähnlichen Querbänder der Rinde dienten als billiges Schreibmaterial.
Die Wiege für das Neugeborene wurde aus Birkenholz gebaut.
Das Fest der Birke wird seit uralter Zeit gefeiert. Der bekannteste Brauch ist der des Maibaumes. Mit dem Maibaum holten sich die Dorfbewohner einen Teil der neu erwachten Natur ins Dorf. In der Nacht zum ersten Mai stellen noch heute junge Männer ihren Angebeteten ein Birkenbäumchen vors Haus.
Birken besitzen die Fähigkeit, den Wasserhaushalt des menschlichen Körpers zu beeinflussen. So zum Beispiel als Frühlingskur mit Tee aus den frischen Blättern.
Übrigens: Betula (Birke) bedeutet hebräisch „junges Mädchen“.
Drei junge Birken stehen am Teichrand auf dem Gelände. Setzen Sie sich darunter und hören den rauschenden Geschichten zu.